Montag, 26. Januar 2009

Hermann der Cherusker als Wahlhelfer?

Das alte Jahr ist Geschichte. Zum Wort des Jahres 2008 wurde von der Gesellschaft für deutsche Sprache das Wort „Finanzkrise“ gewählt.

Was wird uns das neue Jahr bescheren? Die Wirtschaftsweisen jedenfalls prognostizieren uns nichts Gutes. Aber auch andere Kaffeesatzleser, Wahrsager oder Politiker, niemand, der ehrlich ist, weiß, was uns das Jahr 2009 bescheren wird.

2009 ist ein Super-Wahljahr. Am 7. Juni wird das Europaparlament und am 27. September der Bundestag neu gewählt. Darüberhinaus wählt der Souverän – das bist Du und ich – fünf neue Landtage. Hinzu kommen 8 Kommunalwahlen und außerdem tritt am 23. Mai die Bundesversammlung zusammen, um den Bundespräsidenten zu wählen. Wetten, dass Köhler wiedergewählt wird?

In 2009 brennt aber auch ein Feuerwerk der Gedenktage ab: 20 Jahre Mauerfall, 60 Jahre Bundesrepublik, 70 Jahre Zweiter Weltkrieg und last, but not least 150 Jahre Kaiser Wilhelm Zwo. Das absolute Highlight in diesem Jahr ist das Gedenken an die Schlacht im Teutoburger Wald im Jahre 9 n. Chr. Die Schlacht zwischen Römern und Germanen die zum Urknall der deutschen Geschichte hochstilisiert wurde, jährt sich zum 2000. Mal.

Hier noch einmal die Fakten: Im Jahre 9 n. Chr. verloren 3 römische Legionen des Quintilius Varus nicht nur eine Schlacht gegen Arminius (Hermann der Cherusker), sondern sie wurden vernichtend geschlagen. Joseph Viktor von Scheffel (1826 — 1886) schrieb zu diesem weltverändernden Ereignis ein gar lustig Lied:

Als die Römer frech geworden, Sim serim sim sim sim sim,
Zogen sie nach Deutschlands Norden, Sim serim sim sim sim sim,
Vorne mit Trompetenschall, Te rä tä tä tä te rä, Herr Quintilius Varus,
Refrain: Wau, wau, wau, wau, wau, Herr Quintilius Varus,
Schnäde räng täng: Schnäde räng täng, de räng täng täng.

Wie wär’s, wenn die Kanzlerin Merkel im Wahlkampf dem Regierungschef Berlusconi in Rom beim nächsten Treffen kondoliert – „sorry, wegen der 3 Legionen“ – und von einem Männerchor der Bundeswehr ein schmissiges Ständchen des obigen Liedgutes zum Vortrag bringen würde?

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